Seien Sie unordentlich!
Das Beste , was den Schmetterlingen und vielen anderen Insekten wie auch Vögeln (Foto: Feldsperling) im Herbst und Winter passieren kann, ist, wenn Sie im Garten alles stehen und liegen lassen. Seien Sie einmal pro Jahr unordentlich - und das möglichst vom September bis März. Lassen Sie Altgras und Stauden stehen, entsorgen Sie Schnittgut nicht im Kompost oder in der Grüntonne, sondern lassen Sie es in Haufen liegen. Es könnte einem Falter zur Eiablage gedient haben oder Puppen enthalten. Viele der einheimischen Stauden sind im Winter "bewohnt", denn ihre Stängel dienen auch Wildbienen zur Eiablage. Wenn dann im Frühjahr die warmen Tage das Leben wieder in Gang setzen, ist es früh genug, Stück für Stück für Ordnung zu sorgen und mit dem Rückschnitt zu beginnen. Wer Schmetterlinge fördern will, sollte insbesondere den Brennnesseln Platz einräumen. Diese für viele Arten wichtige Raupenfrasspflanze beherbergt im Winter auch Eier und Puppen von Schmetterlingen. Quelle: BirdLife
Der Apfel
Auch der Apfel ist im Winter überlebenswichtig für die Vögel. Nicht nur die Amsel und die Wacholderdrossel profitieren davon, sondern auch der Buchfink, Feldsperling, Blau- und Kohlmeise, Bergfink, Rotkehlchen und viele mehr.
Der Holunder (Sambucus nigra)
Holunderbeeren haben viele Vogelarten zum Fressen gerne. Die Beeren des Schwarzen Holunders werden im Spätsommer so zum „Flugbenzin“. Auf dem Bild rechts sieht man eine selten gewordene Dorngrasmücke auf dem Durchzug ins Winterquartier nach Afrika. Sie sind auf Büsche wie der Holunder sehr angewiesen, da das Insektenangebot im Herbst nicht mehr gross ist. Nur so können sie genug Reserven für die lange Reise nach Afrika anlegen.
Der Muskatellersalbei (Salvia sclarea) ist eine wichtige Nahrungsquelle für die selten gewordene Holzbiene. Für Ihre Fortpflanzung braucht sie Totholz.
Oregano, Wilder Majoran oder Echter Dost (Origanum vulgare) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Lippenblütler. Wenn man Schmetterlinge im Garten liebt, ist diese Staude einmalig.
Der Blutweiderich (Lythrum salicaria) ist eine mehrjährige Staude mit einer langen Blütezeit von Juni bis September. Er liefert unzähligen Insekten Nahrung und ist eine Augenweide im Garten.
Efeu (Hedera helix) ist eine der letzten Pflanzen, die im Herbst blüht. Er liefert vielen Bienen, Insekten und dem Admiral (Schmetterling) Nahrung, wenn vieles bereits verblüht ist. Viele Vögel wie Rotkehlchen, Star, Amsel etc. profitieren von den gereiften Beeren.
Achtung: Efeu ist eine Kletterpflanze und schadet den Bäumen nicht. Wenn er im Verhältnis zum Baum zu gross wird und zu viel Licht weg nimmt, kann man ihn am Stamm entlang gut in der Breite zurückschneiden. Somit können beide Pflanzen gut gedeihen.
Kleinstrukturen wie Steinhaufen, Asthaufen und stehengelassene Blütenstängel sind überlebenswichtig für zahlreiche Tiere.
Die Wilde Karde (Dipsacus fullonum), wunderschön anzuschauen sowohl im Winter als auch im Sommer, ist eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten und Vögel und sollte in Privatgärten gefördert werden.
Jeder Quadratmeter zählt, Privatgärten sind sehr wichtig für die Artenvielfalt.
Die Esparsette (Onobrychis), eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten mit wunderschöner Blütenpracht, die immer seltener anzutreffen ist.
Brennnesseln gehören in jeden Garten! Viele verschiedene Schmetterlinge brauchen sie als Futterpflanze für ihre Raupen.
Gemeinsam gegen das Insektensterben!
Bienen, Schmetterlinge, Käfer und Co. sind die wahren Helden der Natur – doch die Insekten sind bedroht. Mit unserer Kampagne «Gemeinsam gegen das Insektensterben!» wollen wir das Überleben der Insekten sichern – denn ohne sie ist auch unser Leben nicht möglich.
Quelle: Pro Natura, Link: Insektensterben